Männergesangverein Eintracht 1892 Hilfarth e.V. Mitglied des Deutschen Chorverbandes Mitglied Kulturring der Stadt Hückelhoven Inhaber der Zelterplakette
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MGV Eintracht Hilfarth

 

Vom Gefühl, nicht singen zu dürfen

 

29. Juli 2020

 

 

Hilfarth. Der Männergesangverein Eintracht Hilfarth ist seit Anfang März Opfer der Pandemie. Wie es weitergeht, wissen die Hobbysänger nicht. Sie treffen sich weiter privat, ohne Proben.

 

Von Daniela Giess

 

Geselligkeit statt Chorprobe: Wenn die Proben ausfallen, trifft man sich zumindest – Corona-konform mit maximal zehn registrierten Personen an einem Tisch – beispielsweise im Garten des Vorsitzenden Detlef Albrecht (stehend) zum Grillabend. Foto: Laaser, Jürgen (jl)

 

 

Singen wollen, aber es nicht dürfen. Das Gefühl ist nicht schön für die Aktiven des Hilfarther Männergesangvereins Eintracht. Sie kennen es seit Anfang März. Seitdem fallen ihre wöchentlichen Chorproben im Vereinslokal Sodekamp-Dohmen aus – wegen Corona. Die Hobbysänger - alle vom Alter her Risikopatienten, seit vielen Jahren oder Jahrzehnten Mitglied im MGV – beschlossen vor einiger Zeit, sich trotzdem weiter zu treffen, wenigstens alle 14 Tage. Um sich nicht aus den Augen zu verlieren. Um das 128 Jahre alte Ensemble, anno 1892 gegründet, nicht am Virus sterben zu lassen.

 

„Die Sänger waren die ersten, die betroffen waren“, sagt Detlef Albrecht. Der 65-Jährige, frischgebackener Rentner, trat vor 48 Jahren dem Hilfarther Männergesangverein bei. Und machte schnell Karriere: Seit 41 Jahren ist er der Vorsitzende. Albrecht wird im Sodekamp-Biergarten an der Rurbrücke bereits erwartet von Dirigent Heribert „Herry“ Vierboom und Josef Lemmen als Vertreter des MGV Borussia Baal, mit dem die Hilfarther Hobbysänger eine Chorgemeinschaft bilden. Das sangesfreudige Trio ist sich beim Gespräch mit unserer Zeitung sofort einig: Verständnis für die Corona-Maßnahmen und Hygiene-Vorschriften, auf der anderen Seite der dringende Wunsch, endlich wieder vor Publikum auftreten zu dürfen. Nicht nur die beiden traditionellen Sonntagskonzerte sind ausgefallen. Auch die lange geplante Großveranstaltung mit dem bekannten Ensemble „Stimmen der Berge“ am 1. Mai wurde zum Virus-Opfer. Jetzt soll sie ein Jahr später, am Maifeiertag 2021, stattfinden. „Glück auf, der Steiger kommt“ wollten die Gastgeber aus dem ehemaligen Korbmacherdorf gemeinsam singen mit den „Stimmen der Berge“, die als Kinder den berühmten Regensburger Domspatzen angehörten, dazu ihr Schlager-Medley mit „Marmor, Stein und Eisen bricht“ und „Hello Mary Lou“ präsentieren. „Wir hatten Eintrittskarten bis nach Hamburg und München verkauft.“

 

Info

 

MGV Eintracht Hilfarth 1892 gegründet

 

Gründung Bereits seit 1892 besteht der MGV Eintracht Hilfarth.

 

Erfolge Die sangesfreudigen Männer standen bereits mit Künstlern wie den Wildecker Herzbuben gemeinsam auf der Bühne im Festsaal Sodekamp-Dohmen.

 

Wie es weitergeht beim MGV, den ohnehin seit vielen Jahren Nachwuchssorgen plagen? Detlef Albrecht weiß es nicht. Der jüngste Mitstreiter ist Mitte 50, junge Männer interessiert der Chorgesang nicht. „Die Gemeinschaft ist uns wichtig“, unterstreicht Dirigent Vierboom. Die App „Zoom“ bietet den Männern keine echte Alternative für ausfallende Proben, da sie zeitverzögert sei, so Detlef Albrecht. Immerhin: Man hält Kontakt über die WhatsApp-Gruppe, auch die beiden Ältesten mit 83 nutzen Smartphones. Was Vorsitzender Albrecht „Regularien“ nennt, hindert die 22 MGVler an Proben und Auftritten: drei Meter Abstand zum Nachbarn, vier Meter nach vorne und hinten, sechs Meter zum Dirigenten.

 

„Es gibt Führungssänger. Andere singen nur mit und orientieren sich am Nachbarn“, hat Dirigent Vierboom, der noch in zwei Gospelchören aktiv ist, festgestellt. „Wie soll das funktionieren bei den Abständen?“ fragt Josef Lemmen. Auch der Baaler, seit 43 Jahren als Sänger im Einsatz, geht wie Vierboom und Albrecht davon aus, dass die Zwangspause der Stimme schadet. „Wenn es irgendwann weitergeht, müssen wir von vorne anfangen, zum Beispiel bei der Stimmbildung“, so Dirigent Vierboom. Auch die Lieder geraten allmählich in Vergessenheit.

 

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